Ehrenamt vor großen Herausforderungen

Gepolsterte Laternen, ellenlange Sicherheitskonzepte und Abwälzung von Verantwortung. Diese und andere Probleme schilderten unterschiedliche Steinheimer Vereine bei der Diskussionsrunde zum Ehrenamt am 18.05. im Haus der Kolpingfamilie. Die CDU Steinheim hatte zu der gemeinsamen Diskussionsrunde von Vereinen und Vertretern aus der Politik geladen, um auf die zunehmenden Schwierigkeiten im Vereinsleben aufmerksam zu machen. Im Gespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Christian Haase und der Europakandidatin Verena Mertens zeigte sich rasch, dass insbesondere für Vereine die auch öffentliche Großveranstaltungen durchführen der damit zusammenhängende Verwaltungsaufwand immer schwerer zu stemmen ist.
Natürlich müssen die Besucher auf der einen Seite auch auf einer Großveranstaltung sicher sein, die Vereinsvertreter gaben aber auf der anderen Seite durchgängig zu Bedenken, dass es auch ein gesundes Maß an Eigenverantwortung der Besucher geben müsste, welches man eben nicht regulieren könne. So erschloss es sich den Teilnehmern z.B. nicht, wieso Laternenpfähle auf Konzerten gepolstert werden müssten, obwohl diese als Hinderniss doch für jedermann gut erkennbar wären. Auch das Verbot von Cannabis im Umkreis von öffentlichen Veranstaltungen, dass nach ersten Entwürfen vom Veranstalter kontrolliert werden soll, stellt die betroffenen Vereine in der Praxis vor nahezu unlösbare Probleme. Man müsse halt Bedenken, dass solche Veranstaltungen vollumfänglich im Ehrenamt organisiert würden, man insofern nicht erwarten könne, dass unbegrenzt Zeit und Geld für diese Tätigkeiten zur Verfügung stünde.
Unterstützung für die Vereine kam von den anwesenden Politikern. „Für uns als Partei des ländlichen Raums, hat das Vereinsleben einen hohen Stellenwert“ so Christian Haase, man müsse daher zukünftig mehr darauf achten, welche Regelungen tatsächlich notwendig sind. Sowohl Verena Mertens als auch Christian Haase wiesen aber auch beide darauf hin, dass die Entscheidungskompetenz in der Regel bei den örtlichen Verwaltungen liege, man also im Zweifelsfall auch mit diesen eine Lösung finden müsse.